Heute sind wir wieder auf dem Phnom Bok (Emmeline, Laura, Ich, Sopor, Chany.) Fotografische Erfassung, Koordinaten bestimmen und einmessen der Positionen der Fragmente (ein Aufwand, den wir von der Zeit her etwas unterschätzt haben.) Abends schalen wir die ersten Mörtelprismen aus, die direkt nach dem Ausformen beschriftet und gewogen werden.
Liebe Freunde in der Ferne, ich zähle mich zu Elmars Brr. und freue mich stets, Eure Berichte zu lesen. Doch sei eine Frage erlaubt: Können die
Einheimischen diese Arbeiten nicht auch? Oder seid Ihr nur zum lernen dabei? Denn Steine bearbeiten konnten die Khmer doch eher als wir hier im Abendland! – Weiterhin gutes Gelingen…!
Heinrich Wittke aus Mönchengladbach
Lieber Heinrich, vielen Dank für deinen Kommentar. Zu deiner Info: Die Hochkultur der Khmer endete im 15. Jahrhundert – Das Wissen und Können ihrer Wasserbauingenieure und Bauhandwerker ging unwiederbringlich verloren – ähnlich wie im alten Ägypten. Während die christlichen Kirchenbauer im Abendland ihre Fertigkeiten und Kenntnisse bis in die Neuzeit kontinuierlich weitergaben ist diese Tradition bei den Khmer völlig abgerissen. In Kambodscha gibt es heute zudem keinerlei öffentlich organisierte Ausbildung oder Schulung für Bauberufe.
Man darf auch nicht vergessen, dass das Pol-Pot-Regime in den 70ern und 80ern fast die gesamte Intelligenz ausgerottet und das Land gewissermaßen in die Steinzeit zurückkatapulitert hat.
Lieber Elmar, es ist erschütternd, was Pol-Pot anrichtete, wenngleich es auch nicht unbekannt ist, aber diese dauernden Auswirkungen auch bei den Handwerkern bleibt unbegreiflich!- Dass das Können und Wissen schon vor Pol-Pot verloren ging, ist doch auch verwunderlich. Gibt es dafür eine plausible Erklärung?
Heinrich aus Mönchengladbach