Dienstag 18. 1. 2011.
Wir stehen um 6:30 auf, Khmerfrühstück ( scharfe Nudelgemüsesuppe) Arbeitsbesprechung, danach geht es mit der Truppe und dem Bus der GACP zum Angkor Wat. Ohne Kontrolle passieren wir den Schlagbaum. Da es noch relativ kühl ist tummeln sich heute einige Affenfamilien an den Naga-Brüstungen und seitlich der Wege. Tilman geht mit seinem Team zur Baustelle am Südwestpavillion, um dort die schadhafte Zementverfugung auszustemmen. Reinhard und ich gehen zum Westgate um weitere Schablonen für unsere Werkstücke abzunehmen. Da noch immer die offizielle Genehmigung aussteht wollen wir die Stücke so weit wie möglich auf dem Werkplatz vorfertigen, damit wir sie, sobald die Genehmigung vorliegt zügig einsetzen können. Dank dem Profilkamm, den die GACP auf Emmelines Anraten gekauft hat, sind unsere Schablonen schnell zu Papier gebracht. Während unserer Arbeit findet ein paar Schritte weiter im Tempel eine buddhistische Zeremonie ( wahrscheinlich für einen Verstorbenen) statt. Reinhard filmt kurz- Danach werfen wir einen Blick in die Pagode und Musikschule, die an das Gelände des Angkor Wat angrenzt und lauschen den musizierenden Kindern. Ich spende 5 Dollar – da kommt Leben in die Musikanten – sie legen sich richtig ins Zeug für uns – ein kleiner Junge tanzt. Danach treffen wir unseren Fahrer am Infocenter der GACP und holen Emmeline am Südwestpavillion ab, um die Besprechungstermin mit dem Chef der Apsarabehörde wahrzunehmen. Die Steinrestauratorin Karin Schinken, vom DED (Deutscher Entwicklungsdienst) jetzt neuerdings jedoch (GIZ) Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, hat die Apsarabehörde von der Dringlichkeit unserer Maßnahme unterrichtet. Wir sind schon etwas spät dran: Als wir das Büro im 1. OG der Apsarabehörde betreten, sind neben dem Direktor ( Herrn Ros Borath) Frau Karin Schinken und noch weitere Sachbearbeiter der Behörde anwesend. Ich schildere kurz den Inhalt unseres Auftrages, den wir in Cooperation mit der GACP ausführen wollen, weiter, dass es sich um eine unentgeltliche Maßnahme handelt, dass die Steine bereits in Arbeit sind und wir hoffen, dass wir die Arbeiten bis spätestens 25. 1. fertigstellen können. Ich füge noch hinzu, dass die Statue im augenblicklichen Zustand eine Unfallgefahr darstellt. Herr Ros Borath unterstreicht, wie sehr er es begrüßt, dass wir als Fachleute aus Deutschland angereist sind, um diese Arbeiten durchzuführen aber, und nun folgt ein langer Vortrag, dass nun einmal jede Maßnahme schriftlich eingereicht und genehmigt werden muss. Ich stimme ihm zu und bemerke am Schluss, dass uns nicht klar war, dass bisher keine offizieller Antrag gestellt wurde. Daraufhin verweist Emmeline Decker und auf Ihren Antrag, der der Apsarabehörde schon seit mehreren Wochen vorliegen muss. Es folgt ein lebhaftes Gespräch in Khmer zwischen Herrn Ros Borath und seiner Mitarbeiterin Mao Laor. Kurz darauf liegt der Antrag der GACP auf dem Tisch. Herr Ros Borath blättert darin und stellt am Ende fest, dass der Antrag in Ordnung ist es fehle nur noch ein Formblatt, das von der GACP noch ausgefüllt und unterschrieben werden müsse. Leider ist das Formblatt in Khmer verfasst und bevor er von der GACP unterschrieben werden kann muss es noch ins Englische übersetzt werden. Emmeline will sich darum kümmern. Herr Ros Borath äußert abschließend, dass wir die Arbeiten fortführen können, die GACP soll das Formblatt in Kürze ausgefüllt nachreichen. Reinhard und ich laufen rüber zum Werkplatz um die Stück weiterzuarbeiten. Abends sitzen wir alle noch bis 22:30 zusammen auf der Veranda und lassen diesen ereignisreichen Tag ausklingen.