Dienstag 11. Januar 2011

Heute nacht hatte ich das erste mal echte Verdauungsprobleme und das war dann auch der Grund dafür, dass mich um 5:30 nichts mehr im Bett hielt. Vielleicht lag es ja am Verzehr eines Fruchtsalates in einem Restaurant, in dem wir mit Herrn Leisen zu Mittag gegessen hatten.
Wer weiß – den anderen ging es blendend und das war auch angemessen für diesen Tag denn heute war ja Emmelines 30. Geburtstag. Wir hatten ihr etwas mitgebracht, das man hier in Kamboscha garantiert nicht bekommt: Nürnberger Lebkuchen! Dazu gab es dann noch ein Geburtstagständchen als Dreierkanon mit Gitarrenbegleitung. Nach dem Frühstück sind wir mit Emmeline und unserem Fahrer zum Angkor Wat aufgebrochen um gegeignetes Werkzeug für unser Buddha-Projekt zu besorgen. Zunächst ging es zum Infocenter der GACP und von dort aus dann weiter zum Westgate.

Dort mussten Fotos für eine Schadenskartierung gemacht werden. Da der Giebel des inneren Westgate noch nicht eingerüstet ist, hatten wir zum Zweck der fotografischen Erfassung eine hohe Aluleiter mitgenommen. Drei Männer hielten die Leiter fest und einer musst so hoch wie möglich hinaufsteigen um die Fotos zu machen. Emmeline zeigte sich dann doch etwas höhenängstlich so dass der Khmer Mitarbeiter (Sophose) mit mir zusammen die Fotos machten. Es war ehrlich gesagt schon eine etwas wackelige Angelegenheit, da die Leiter nur aus dünnem Alublech war, es klappte am Ende aber ganz gut.

Danach ging es zur Inspektion der Baustellen. Die erste Baustelle (Südwestpavillion) musste um ein Gerüst erweitert werden. Emmeline gibt die entsprechenden Anweisungen an die Mitarbeiter und erläuterte uns den Stand und Fortgang der momentanen Arbeiten: Im Bereich der Giebel war es zur Ablösung ganzer Reliefs gekommen, die größtenteils schon gefestigt und fixiert worden waren. Dennoch ist hier noch jede Menge zu tun. Ein zukünftiges Betätigungsfeld für Tilman.Danach ging es zur Baustelle, die in Cooperation mit den Italienern durchgeführt wird.

Als wir auf dem Gerüst oben ankommenen, ist Emmeline sichtlich bestürzt. Dort hatte man vor kurzem einen neuen profilierten Firststein gesetzt und diesen so lang konzipiert, dass er bis zur Giebelfront vorragt. Eine Fehlinterpretation der Giebelsituation, wie Emmeline feststellte. Die Mitarbeiter an der Baustelle berufen sich auf einen bereits restaurierten Giebel des indischen Teams. Tatsächlich wurde dort der gleiche Fehler gemacht. Der Stein soll nun gekürzt werden.
Zurück am Infocenter, trinkt jeder erst einmal eine Kokosnuss. Man soll ja viel trinken bei dieser Hitze. Reinhard wird von den Khmerfrauen verehrt.
Von dieser geschäftige Textilhändlerin kaufen wir einige sehr schöne Seidenhemden. Reinhard macht Fotos von Seidentextilien, die er eventuell mit nach Hause bringen möchte. Ihr Standartsatz ist immer: „You support me, my dear...“ Mittlerweile wissen wir uns schon etwas zu wehren. Wenn uns die Händler nachlaufen und bedrängen sagen wir auf khmer: „Tngiom-ating-dee“ zu deutsch Ich kaufe nichts! Damit bringen wir sie meist zum lachen und sie lassen uns tatsächlich in Ruhe. Mittags gab es heute, auf unseren Wunsch hin, nur Früchte. Nachmittags kaufen wir im Zentrum von Siem Reap einiges ein. Danach fertige ich die Schablonen für die Teilergänzungen am Buddha. Tilman und Reinhard machen einen Erkundungsspaziergang durchs Viertel und bringen schöne Fotoeindrücke, frischen Ingwer und Limetten vom Markt mit.
Khmer-Tankstelle:

Auf dem Markt:
Hierzulande sitzen die Marktfrauen direkt auf ihren Verkaufsständen.

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